Gesichtsfeldmessung

Dank Gesichtsfeldmessung Ursachen für Gesichtsfeldeinschränkungen frühzeitig erkennen behandeln

Was ist eine Gesichtsfeldmessung (Perimetrie)?

Als Gesichtsfeld wird der Bereich bezeichnet, den Sie bei gerade gehaltenem Kopf und Geradeausblick wahrnehmen. Falls in diesem Bereich Teile fehlen, spricht man von einem Skotom, einem Gesichtsfeldausfall.
Bei einer Gesichtsfeldmessung untersucht der Augenarzt, ob und inwieweit eine Gesichtsfeldeinschränkung vorliegt. Dies kann einen Hinweis auf die Ursache geben. Dafür nutzt der Arzt ein Perimeter, weshalb die Gesichtsfeldmessung auch Perimetrie genannt wird.

Warum muss eine Gesichtsfeldmessung durchgeführt werden?

Bei steigendem Alter oder durch bestimmte Erkrankungen kann die Funktion der Augen nachlassen. Egal ob zur Feststellung oder Kontrolle von Krankheiten wie dem Grünen Star (Glaukom), Defekten nach einem Schlaganfall oder bei anderen neurologischen Störungen – die Perimetrie ist ein sicheres, schmerzfreies Computer oder handgesteuertes Verfahren ohne Nebenwirkungen.

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Eine Perimetrie sollte durchgeführt werden, wenn

Welche Krankheiten können durch eine Perimetrie erkannt werden?

Treten Gesichtsfeldausfälle auf, liegen meist eine Augenkrankheit oder neurologische Schäden zugrunde. Betroffene leiden dann ggf. unter einer Einschränkung der Sehschärfe und einem reduzierten Gesichtsfeld. Folgende Krankheiten können unter anderem für die Gesichtsfeldausfälle verantwortlich sein:

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Sind Gesichtsfeldeinschränkungen heilbar?

Je nach zugrunde liegender Erkrankung ist ggf. eine Verbesserung der Gesichtsfeldeinschränkung möglich. Durch geeignete Sehhilfen, Medikamentengabe oder chirurgische Eingriffe werden die Erkrankungen behandelt.

In vielen Fällen jedoch sind Ausfälle des Gesichtsfeldes nicht zu heilen, wie zum Beispiel bei einer altersbedingten Makuladegeneration (Link zur Seite Makuladegeneration). Hier kann das Fortschreiten der Erkrankung nur aufgehalten, eine bestehende Gesichtsfeldeinschränkung aber nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Bei Patienten mit Grauem Star (Link zur Seite Grauer Star) wird die getrübte Linse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt. Grüner Star hingegen entsteht durch einen zu hohen Augeninnendruck, was durch Augentropfen, Laserbehandlung oder einen operativen Eingriff therapiert werden kann.

Nach Unfällen oder plötzlichen neurologischen Erkrankungen gehen Gesichtsfeldeinschränkungen in einigen Fällen von selbst zurück. Erleidet der Patient einen Schlaganfall, werden Medikamente gegeben, um Blutgerinnsel im Gehirn aufzulösen und dadurch das volle Sehvermögen wieder herzustellen.
Aneurysmen und Hirnblutungen müssen meist operativ therapiert werden.

Damit Ursachen des Gesichtsfelddefektes schnell geklärt und somit eine erfolgversprechende Therapie gewählt werden kann, ist es essentiell, dass betroffene Menschen beim Auftreten von Symptomen sofort einen Augenarzt verständigen. Scheuen Sie sich nicht davor, einen Anruf in unserer Augenklinik oder bei extrem starken Ausfällen des Gesichtsfeldes beim Notarzt zu tätigen. Je eher eine Erkrankung erkannt wird, umso höher sind die Heilungschancen. Die Gesichtsfelduntersuchung ist dabei eine bewährte Methode, um Krankheiten am Auge und der Netzhaut zu diagnostizieren.

Wie läuft eine Gesichtsfeldmessung ab?

Bei einer Perimetrie kommen hochmoderne, computer-  oder handgesteuerte Geräte zum Einsatz. Die Untersuchung des Gesichtsfeldes erfolgt in einem abgedunkelten Raum. Beide Augen werden getrennt voneinander untersucht. Das nicht zu untersuchende Auge wird mit einer Augenklappe abgedeckt. Der Patient hält seinen Kopf während der Untersuchung ganz still, dafür legt er sein Kinn in eine Kinnstütze, die Stirn wird an eine Stirnstütze gelehnt, die sich vor einer beleuchteten Halbkugel befindet. Nun fixiert der Patient einen zentral festgelegten Punkt. Lichtmarken verschiedener Größen und Helligkeiten erscheinen in der Halbkugel. Sobald der Patient diese erkennt, drückt er einen Kopf. Pro Auge dauerte die Gesichtsfeldmessung ca. 15 Minuten.

Die kinetische Gesichtsfeldmessung ist eine ältere aber sehr bewährte Methode der Augenheilkunde zur Bestimmung von Gesichtsfeldausfällen. Bei dieser Variante wandern bewegliche Lichtmarken meist von außen, sprich außerhalb des Gesichtsfeldes, nach innen in den sichtbaren Bereich. Der Patient gibt per Knopfdruck an, wenn er die Lichter wahrnimmt. Im Laufe der Untersuchung verändern sich Größe und Intensität der Lichter.

Die statische Perimetrie kommt inzwischen am häufigsten zum Einsatz. Hier erscheinen die Lichtsignale unterschiedlicher Stärke an immer wieder anderen Stellen auf dem Bildschirm. Kann er das Licht sehen, drückt der Patient auf den Knopf. Sollte der Patient einen Punkt nicht bemerken, nimmt im Verlauf der Untersuchung die Intensität des Lichts an dieser Stelle zu. Wenn die Helligkeit ihren stärksten Punkt erreicht und der Patient noch immer kein Lichtsignal wahrnimmt, bedeutet dies, dass an dieser Stelle eine Gesichtsfeldeinschränkung vorliegt.

Diese Messvariante ist schnell und unkompliziert durchzuführen, wenn keine technischen Geräte vorhanden sind. Jedoch ist die Diagnostik bei der Fingerperimetrie weniger fundiert als bei der statischen oder kinetischen Gesichtsfeldmessung.
Bei der Fingerperimetrie sitzt der Patient dem Augenarzt gegenüber und fokussiert ihn. Der Arzt bewegt die Finger einer Hand bei weit ausgebreiteten Armen. Nun muss der Patient bestimmen, welche Hand bewegt wird, den Blick weiterhin auf einen festen Punkt fixiert. Der Test wird nun mit unterschiedlichen Armpositionen durchgeführt.

Was müssen Patienten bei der Gesichtsfeldmessung beachten?

Bei der Perimetrie ist eine gewisse Mitarbeit des Patienten notwendig, um ein optimales Untersuchungsergebnis zu erhalten. Deshalb bitten wir Sie, Folgendes zu beachten:
  • Halten Sie Ihren Kopf während der Untersuchung ruhig. Sie dürfen dafür den Kopf entspannt in die Halterung am Perimeter abstützen.
  • Achten Sie auf den korrekten Sitz der Augenklappe. Das Auge muss vollständig verdeckt sein.
  • Richten Sie Ihren Fokus stets auf die Markierung im Zentrum des Perimeters. Auch wenn es verlockend ist, schauen Sie den einzelnen Lichtimpulsen nicht nach.
  • Sobald Sie einen Lichtpunkt erkennen, drücken Sie den Knopf.
  • Die Gesichtsfeldmessung erfordert eine hohe Konzentration. Falls Sie eine Pause wünschen, dürfen Sie das Programm gerne unterbrechen, indem Sie den Knopf lange gedrückt halten.
  • Sprechen Sie den Arzt oder die Sprechstundenhilfe darauf an, wenn Sie im Alltag eine Sehhilfe tragen. Wir entscheiden gemeinsam, ob es sinnvoll ist, die Gesichtsfeldmessung mit oder ohne Brille bzw. mit oder ohne Kontaktlinsen durchzuführen. Gegebenenfalls geben wir Ihnen ein Korrekturglas, das zwischen Auge und Perimeter fixiertwird.

Werden die Kosten für die Gesichtsfeldmessung von der Krankenkasse übernommen?

Sollte der Verdacht auf eine Augenerkrankung bestehen oder eine bereits diagnostizierte Krankheit kontrolliert werden müssen, übernehmen Krankenkassen die Kosten für eine Gesichtsfeldmessung und der daraus resultierenden Behandlung.
Auch wenn die Perimetrie aus beruflichen Gründen erfolgt, können die Kosten erstattet werden.
Sollte keiner der genannten Gründe für eine Perimetrie vorliegen, sind die Kosten selbst zu tragen. Hierfür berechnen wir XX Euro*.