Grüner Star

Glaukom-Therapie auf höchstem Niveau

Der Grüne Star, auch Glaukom genannt, ist eine komplexe Erkrankung mit vielen Ursachen. Die Zusammenhänge sind im Einzelnen erst zum Teil erforscht. Überdies gibt es verschiedene Formen des Grünen Stars. Kennzeichnend für die Erkrankung ist eine fortschreitende Degeneration des Sehnervs, was sich durch ein eingeschränktes Gesichtsfeld äußert. Bleibt das Glaukom unbehandelt, kann es zur Erblindung führen. Deshalb setzen unsere erfahrenen Augenärzte im WILHELMINENHAUS seit Jahren moderne Methoden zur Glaukomchirurgie- und Behandlung mit hohen Erfolgschancen ein.

Volkskrankheit Grüner Star

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Individuelle Symptomatik

Das Glaukom ist die am meisten auftretende Erkrankung der Sehnerven. Mehrere Millionen Menschen sind in Deutschland vom Grünen Star betroffen, weltweit ist es die höchste Ursache für Erblindung.
Durch zu starken Augeninnendruck oder eine Störung der Durchblutung sterben mit der Zeit die Nervenfasern ab. Bei fortschreitender Krankheit verkleinert sich das Sehfeld immer mehr zur Mitte hin. Um das Erblinden zu verhindern, ist eine frühzeitige Therapie essenziell.

Symptome - Warnhinweise für das Glaukom

Zu Beginn der Erkrankung gibt es kaum Anzeichen. Wenn das Glaukom fortgeschritten ist, können verschiedenste Symptome bei den Betroffenen auftreten:

  •  Unscharfes Sehen
  • Verzerrtes Sehen
  • Veränderte Farbwahrnehmung
  •  Blendempfindlichkeit
  •  Gelegentliches Doppeltsehen

Ursachen & Risikofaktoren für Grünen Star

Eine von mehreren möglichen Ursachen ist ein zu hoher Augendruck. Es gibt aber auch Formen des Grünen Stars, bei denen sich der Augendruck im Normbereich findet. Abhängig von den Ursachen diagnostizieren wir in unserem Augenzentrum das Glaukom primärer oder sekundärer Form. Dabei treten die primären Formen ohne erkennbaren Grund auf, während die sekundäre Form auf eine Ursache zurückzuführen ist.

Sie haben ein erhöhtes Risiko, an Grünem Star zu erkranken, wenn …

  • Sie älter als 40 Jahre sind
  • Sie an hohem Augeninnendruck leiden
  • Sie bestimmte ethnische oder körperliche Voraussetzungen haben
  • Sie unter starker Kurz- oder Weitsichtigkeit leiden
  • Sie an Diabetes Mellitus erkrankt sind
  • Unter Durchblutungsstörungen oder Gefäßverschlüssen leiden​
  • Sie lange Zeit mit Cortison oder anderen Medikamenten behandelt wurden​
  • Sie schwere Verletzungen oder Entzündungen am Auge erlitten haben​
  • Sie schon oft am Auge operiert wurden​
  • Ihre Eltern oder Geschwister vom Grünen Star betroffen sind​
  • Eines Ihrer Augen bereits an Grünem Star erkrankt ist​
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Krankheitsverlauf des Glaukoms

Das Weitwinkelglaukom

Die mit 90 % am häufigsten auftretende Variante des Grünen Stars ist das Weitwinkelglaukom, auch Offenwinkelglaukom genannt. Es entwickelt sich sehr langsam, sodass Patienten viele Jahre nach der Diagnose noch gut sehen können. Erst im späteren Verlauf weiten sich die blinden Stellen mehr und mehr aus, bis lediglich im Zentrum des Sehfelds noch gesehen werden kann.

 

Das Engwinkelglaukom

Engwinkelglaukome treten im Vergleich zum Weitwinkelglaukom eher selten auf. Hierbei handelt es sich um eine plötzliche Erhöhung des Augeninnendrucks, der sich bei einem sogenannten Glaukomanfall durch starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Sehstörungen und dem Auftreten von Halos (bunten Lichtkreise im Gesichtsfeld) äußert. Sollten Sie diese Symptome bemerken, rufen Sie sofort den Notarzt. Wird der Glaukomanfall nicht behandelt, können irreparable Schäden entstehen.

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Grüner Star - Behandlung durch Augentropfen & OP

Bei aller Vielfalt der Ursachen gibt es bis heute nur ein wesentliches Behandlungsprinzip. Die Senkung des Augendrucks – entweder bei erhöhtem Augendruck in den Normbereich oder bei normalem Augendruck auf ein besonders niedriges Niveau im unteren Normbereich. Der Augendruck wird in mmHg gemessen. Der Normbereich liegt zwischen 10 und 20 mmHg.

Voruntersuchung & Diagnostik

Bei aller Vielfalt der Ursachen gibt es bis heute nur ein wesentliches Behandlungsprinzip. Die Senkung des Augendrucks – entweder bei erhöhtem Augendruck in den Normbereich oder bei normalem Augendruck auf ein besonders niedriges Niveau im unteren Normbereich. Der Augendruck wird in mmHg gemessen. Der Normbereich liegt zwischen 10 und 20 mmHg.

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Glaukom-Therapie mit Augentropfen

Die Grüner Star-Therapie ist zunächst medikamentös durch Gabe anti-glaukomatöser Augentropfen, mit deren Hilfe der Augendruck gesenkt werden soll. Bei jeder Kontrolle misst der Arzt den Augeninnendruck und prüft, ob der Sehnervenschaden weiter fortschreitet oder stillsteht. Für jeden Patienten wird dabei ein sogenannter Zieldruck definiert, der durch die medikamentöse Behandlung erreicht werden soll.
Gelingt es nicht, den Zieldruck nachhaltig und verlässlich zu erreichen und einzustellen und wird trotz Augentropfen ein Fortschreiten des Glaukomschadens offenbar, muss konstatiert werden, dass die gegebene medikamentöse Therapie nicht ausreichend ist. Es sind dann weitergehende Maßnahmen angezeigt.

Sie haben ein erhöhtes Risiko, an Grünem Star zu erkranken, wenn …

  •  Prostaglandine
  •  Betarezeptorenblocker (Betablocker)
  •  Carboanhydrasehemmer
  •  Alpha-2-Agonisten

Glaukom-Operation

An dieser Stelle müssen wir einem in der Bevölkerung weitverbreitetem Irrglauben entgegentreten. Er lautet, dass man zwar den Grauen, nicht jedoch den Grünen Star  operieren könne. Dies ist falsch. Sehr wohl gibt es eine ganze Reihe verschiedener Operationsmethoden gegen den Grünen Star. Wenn Sie an Glaukom leiden, werden  wir Ihre Augen im Vorfeld ausführlich prüfen und mit Ihnen gemeinsam besprechen, welches OP-Verfahren für Sie das sinnvollste  ist.

Operationsmethoden gegen den Grünen Star im Wilhelminenhaus

  • Laserbehandlung – Therapie durch den SLT-Laser
    Bei diesem Verfahren wird der im Auge befindliche Abfluss des unter Druck stehenden Kammerwassers erleichtert und so eine Drucksenkung erreicht. Die Drucksenkung tritt erst Tage und Wochen nach der Lasertherapie ein und ist in ihrem Ausmaß auf 3-6 mmHg beschränkt.
  • Laserbehandlung – Therapie durch den Diodenlaser (CPC)
    Mit dem Diodenlaser wird im OP-Zentrum Wilhelminenhaus in lokaler Betäubung der Ziliarkörper im Inneren des Auges so verändert, dass die im Auge permanent ablaufende Kammerwasserproduktion nachlässt. Hierdurch sinkt der Augendruck.
  • Goniotrepanation oder Trabekulektomie (TET)
    Bei der Goniotrepanation handelt es sich um eine Augenoperation unter dem OP-Mikroskop. Es wird ein sehr feiner Kunstkanal gebildet, durch den das unter Druck stehende Kammerwasser unter die Bindehaut abfließen kann, um von dort weiter durch die Lymphbahnen zu versickern. Die Operation gilt nach wie vor als der Goldstandard, an dem sich alle anderen Glaukomoperationen messen lassen müssen. Ziel der Goniotrepanation ist ein Augendruck um 12 mmHg, ohne dass noch Glaukom-Medikamente genommen werden müssen. Dieser Wert wird in ungefähr 80% aller Eingriffe erreicht. In den verbleibenden Fällen ist die Drucksenkung weniger effektiv, weil sich der Kunstkanal wieder teilweise oder vollständig verschließt.
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Glaukom-FAQ

Häufige Fragen zur Behandlung des Grünen Stars

Der Grüne Star wird autosomal-rezessiv vererbt, das bedeutet, dass Kind erkrankter Eltern hat ein Risiko von etwa 25 %, selbst zu erkranken. Wenn Sie in Ihrem familiären Umfeld eine Person mit Glaukom-Erkrankung haben, sollten Sie zur Sicherheit Ihre Augen beim Arzt regelmäßig prüfen lassen.

Bereits vorhandene Schädigungen sind oftmals irreparabel. Jedoch kann bei frühzeitiger Erkennung der Krankheitsverlauf durch beispielsweise eine Operation aufgehalten werden. In manchen Fällen kann sich ein Glaukom am anderen Auge entwickeln, etwa zwei bis fünf Jahre verspätet nach dem Ersten.

Kann der Augendruck nicht durch die Verwendung von Augentropfen stabil eingestellt werden, muss ein operativer Eingriff zur Behandlung des Grünen Stars in Betracht gezogen werden.

Beim Grauen Star (Katarakt) handelt es sich um eine Trübung der Augenlinse, die meist im Alter auftritt. Der Grüne Star (Glaukom) ist eine Erkrankung der Sehnerven, deren Ursache unter anderem ein erhöhter Augendruck sein kann. Beide Augenkrankheiten können durch eine Operation bzw. Laserbehandlung gut therapiert werden.

Der griechische Philosoph Aristoteles prägte den Namen “Glaukom”, was auf Altgriechisch eine Beschreibung für die leuchtenden Farben des Meeres bedeutet. Im Frankreich des 16. Jahrhunderts umschrieb man den Atlantik eher grün als blau, wobei diese Farbwahl sich bis heute durchgesetzt hat. Seit dem 8. Jahrhundert versteht man unter “Star” eine Linsentrübung. Später im 20. Jahrhundert wurde aus dem Grünen Star ein Synonym für Glaukom.

Der Berufsverband der Augenärzte empfiehlt für alle ab dem 40. Lebensjahr sowie für Risikopatienten eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung, um den Grünen Star frühzeitig zu erkennen. Da es sich um eine individuelle Gesundheitsleistung (IGEL) handelt, muss diese privat gezahlt werden. In unserem kompetenten Augenzentrum berechnen wir für die Vorsorgeuntersuchung 20 Euro.

Der Berufsverband der Augenärzte empfiehlt allen Menschen ab dem 40. Lebensjahr die Vorsorge alle zwei Jahre, allen über 60 Jahren die Vorsorge jedes Jahr in Anspruch zu nehmen.

Wenn ein Glaukom diagnostiziert wird, übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen die anfallenden Kosten für die weitere Therapie. Jedoch werden minimalinvasive Eingriffe meist nicht gezahlt. Hier sollten Sie sich mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung setzen. Gerne helfen wir Ihnen dabei.

Wird Alkohol in kleinen Mengen konsumiert, kann der Augendruck gesenkt und die Durchblutung des Sehnervs gefördert werden. Den im Rotwein vorhandenen Polyphenole wird ein gefäßschützender Effekt nachgesagt. Grundsätzlich sind jedoch keine Auswirkungen von Alkoholkonsum auf Grünen Star bekannt.

Bislang ist nicht bekannt, dass eine COVID-19-Impfung sich negativ auf die Sehkraft oder Augengesundheit auswirkt. Jedoch wurden im Rahmen einer Studie 2020 festgestellt, dass etwa ein Viertel der an Covid-19 erkrankten Kinder leichte Augenprobleme aufwiesen. Die Vorteile einer Impfung gegen Corona überwiegen eindeutig den möglichen Risiken.

Das Offenwinkelglaukom lässt sich sehr gut mit Medikamenten in Form von Augentropfen behandeln. Je nach Wirkstoff erhöhen die Tropfen den Kammerwasserabfluss oder reduzieren die Produktion des Kammerwassers. Bei bestimmten Vorerkrankungen wie Asthma, COPD oder Herzerkrankungen sollten die Augentropfen für den Grünen Star nur mit Vorsicht angewendet werden. Bitte teilen Sie unseren Augenärzten mit, sollten Sie unter einer Erkrankung dieser Art leiden. Bei Bedarf setzen wir uns mit Ihrem Hausarzt oder Kardiologen in Verbindung.

Ist bei Ihnen die operative Behandlung des Grünen Stars durchgeführt worden, beachten Sie bitte folgende Dinge:

  • Ihr Sehvermögen ist nach der Glaukom-OP verschwommen. Fahren Sie deshalb nicht selbst, sondern lassen Sie sich von einer Begleitperson nach Hause bringen. Sehr gerne organisieren wir Ihnen auch ein Taxi.
  • Planen Sie etwa eine Woche Regenerationszeit zu Hause ein.
  • Fahren Sie in der ersten Woche kein Auto, lesen Sie nicht und heben Sie keine schweren Gegenstände.
  • Bringen Sie kein Wasser oder Seife direkt in das frisch operierte Auge.
  • Gerne können Sie Schmerzmittel nehmen, falls sich Ihr Auge nach der Operation wund oder geschwollen anfühlt.
  • Nach etwa 6 Wochen geht die Schwellung zurück und Sie können wieder ganz normal am Alltag teilnehmen, Sport treiben oder körperliche Arbeit leisten.
  • Sollten ungewöhnliche Schmerzen oder Sehstörungen auftreten, melden Sie sich umgehend in unserem Augenzentrum, damit unsere Ärzte eventuelle Nebenwirkungen zeitig behandeln.

Kein Eingriff ist unbedenklich. Jedoch sind Sie bei unseren Augenärzten in guten Händen. Durch die viele Anzahl an erfolgreich durchgeführten Grüner Star-Behandlungen ist unser Chirurgen-Team sehr routiniert und erfahren. Wenn Sie sich zudem nach der Operation an unsere Anweisungen halten und die Nachkontrollen regelmäßig aufsuchen, werden Risiken stark minimiert.

Trotz allem birgt die Operation des Grünen Star einige Risikofaktoren:

  • Entstehung von Grauem Star
  • Augenschmerzen
  • Augenrötung
  • Blutungen im Auge
  • Zu niedriger / zu hoher Augendruck
  • Gesichtsfeldausfälle
  • Infektionen und Entzündungen