Augendiagnostik / Sehschärfe (Sehtest)

Sehtest beim Augenarzt

Sehstärke zuverlässig testen lassen

Bei einem Sehtest wird die Sehschärfe des Auges von einem Augenarzt  oder Optiker genau geprüft. Wenn eine Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung vorliegt und folglich keine ausreichende Sehkraft vorhanden ist, muss der Patient in Zukunft auf eine Sehhilfe zurückgreifen. 

Was ist ein Sehtest?

Die Sehschärfe umschreibt die Fähigkeit des Auges, zwei Punkte unabhängig voneinander zu lokalisieren. Beide Punkte bilden den sogenannten Sehwinkel an der Stelle des schärfsten Sehens (Fovea centralis). Liegt der Sehwinkel bei 1 Grad, spricht man von 100 % Sehschärfe und somit voller Sehkraft. Liegt der Winkel bei 10 Grad, beträgt die Sehschärfe 10 %. 

Im Alter kann die Sehschärfe abnehmen, weshalb ein regelmäßiger Sehtest und damit die Anpassung von Brille oder Kontaktlinsen sehr wichtig ist. Auch bei Babys und Kindern können durch einen Augentest mögliche Augenerkrankungen oder Fehlsichtigkeit erkannt und therapiert werden. Bekannt ist vor allem der obligatorische Sehtest, den Fahranfänger vor der Führerscheinprüfung ablegen müssen

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Sehstärke testen lassen - notwendig & sinnvoll …

Sehtest bei Kindern

Jedes zehnte Kind in Deutschland leidet unter einer Sehschwäche, wobei zwei Drittel davon lange nicht entdeckt werden. Das Problem: Eine augenärztliche Untersuchung ist in Deutschland nicht vorgeschrieben. Auch wenn Kinderärzte bei den U-Untersuchungen sowie vor Schuleintritt Sehtests durchführen, sind diese noch lange nicht so genau wie die Prüfung durch einen Augenarzt. Wir raten Ihnen deshalb, mit Ihrem Kind bis spätestens zum 3. Lebensjahr in unserer Augenarztpraxis vorstellig zu werden. Besonders wenn in der Familie Fälle von Schielen oder Fehlsichtigkeit gehäuft auftreten, sind die Sehtests nicht zu unterschätzen. Spätestens in der Schule warten die Welt der Buchstaben, Zahlen sowie erste digitale Lernaufgaben auf die Kinder. Deshalb sollten Grundschulkinder vor Beginn der ersten Klasse unbedingt die Sehstärke testen lassen. Denn wer gut sieht, tut sich beim Lesen und Lernen viel einfacher.

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Erkrankungen der Netzhaut

  • Berufe mit intensiver Bildschirmarbeit (z. B. Grafiker)
  • Fahr- und Steuertätigkeiten (z. B. Pilot, Lokführer, LKW-Fahrer)
  • Bedienungstätigkeiten (z. B. Maschinenführer in Produktionsstätten)

Diagnose von Hornhaut-Erkrankungen

Mögliche Anzeichen für Sehschwäche bei Babys & Kleinkindern

  • Temporäres oder permanentes Augenzittern & Schielen
  • Hängende Augenlider
  • Trübe Hornhaut
  • Besonders große Augen
  • Stark verklebte oder tränende Augen
  • Häufiges Augenreiben (nicht nur bei Müdigkeit)
  • Lichtempfindlichkeit
  • Tollpatschigkeit & Danebengreifen
  • Weißes Aufleuchten der Pupille oder starre Pupillen

Mögliche Anzeichen für Sehschwäche bei Kindern

  • Sprachentwicklungsstörungen
  • Auffälliges Verhalten
  • Häufige Kopfschmerzen
  • Konzentrationsschwäche & schnelles Ermüden
  • Häufiges Augenreiben, Blinzeln oder Grimassenschneiden
  • Tollpatschigkeit & Gleichgewichtsprobleme
  • Lichtempfindlichkeit
  • Schwierigkeiten beim Sehen bei Dunkelheit oder Dämmerung
  • Lustlosigkeit bei Lesen, Malen oder Basteln
  • Geringe Entfernung zu Buch, Heft oder Bildschirm
  • Schwierigkeiten beim Erkennen der Tafel

Was ist der Unterschied zwischen einem Sehtest bei Augenarzt & Optiker?

Eine Fehlsichtigkeit ist keine Krankheit. Augenärzte heilen Krankheiten, während Augenoptiker Sehstörungen an einem gesunden Auge (Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus) ausgleichen, indem Sehhilfen wie Brillen und Kontaktlinsen eingesetzt werden. Liegt bei einer Person nur eine Fehlsichtigkeit vor, ist der Besuch bei einem Augenoptiker für eine Sehstärkenbestimmung ausreichend. Der Sehtest für Erwachsene beim Optiker ist jedoch keine Kassenleistung und somit selbst zu bezahlen. 

Ärzte für Augenheilkunde diagnostizieren und therapieren Augenkrankheiten durch z. B. spezielle Sehhilfen, Augentropfen oder Operationen. Wer unter starker Kurzsichtigkeit leidet und über 40 Jahre alt ist, sollte alle zwei Jahre die Kontrolluntersuchung beim Augenarzt wahrnehmen. Denn besonders Kurzsichtige sind von Augenerkrankungen wie einer Netzhautablösung betroffen. Im steigenden Alter ist das Risiko, an einem Glaukom (Grüner Star) zu erkranken, erhöht. Auch eine scheinbar harmlose Verschlechterung der Sehkraft oder erhöhte Empfindlichkeit bei Lichteinfall über die Jahre hinweg kann Symptom einer Augenkrankheit sein. Augenoptiker erkennen diese Erkrankung eventuell bei einem einfachen Sehtest nicht. Auch führen sie meist keine Farbsehtests durch. Setzen Sie deshalb lieber auf die fundierte Kontrolle beim Augenarzt Ihres Vertrauens. Denn je früher Krankheiten sowie Farbenblindheit erkannt werden, desto besser lassen sie sich therapieren. 

Mittlerweile bieten diverse Anbieter auch Online-Tests zur Ermittlung des Sehvermögens an. Auch Selbst-Tests wie die Überprüfung mit Hilfe des “Amsler-Gitter-Netz“ können einfach alleine von zu Hause durchgeführt werden. Diese Tests sind hilfreiche Tools, die jedoch eine Augenprüfung beim Arzt nicht ersetzen.

Haben Sie Fragen oder möchten Sie zur unseren Sprechstunde kommen?

Mögliche Symptome für Augenerkrankungen

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Ablauf eines Sehtests beim Augenarzt

Um die Sehstärke zu testen und Augenerkrankungen auszuschließen, führt der Arzt beim Augentest verschiedene Prüfungen durch. Zudem werden Ihre Brillenwerte sowie Werte für Kontaktlinsen bei Fehlsichtigkeit ermittelt. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen dabei die Kosten für die Untersuchung

In einem ausführlichen Vorgespräch mit Ihnen erfahren unsere kompetenten Augenärzte alles über Ihre möglichen Sehbeschwerden und familiären Vorerkrankungen. 

Den Sehzeichentest kennen Sie eventuell schon vom Besuch beim Augenoptiker. Hier lesen Sie Buchstaben, Zahlen oder Zeichen vor, die in immer kleiner werdender Größe und Grauabstufungen auf einer Tafel abgebildet sind. Kindern werden Bilder und Symbole gezeigt, um den Augentest spielerisch zu gestalten. Mit Hilfe der Ishihara-Farbtafel testen unsere Ärzte auf mögliche Farbsehschwächen (z. B. Rot-Grün-Schwäche, Gelb-Blau-Schwäche). Auf der Farbtafel sind kontrastreiche Bilder aus kleinen Farbpunkten abgebildet. Menschen mit Farbenblindheit können die Kontraste kaum unterscheiden. 

Mit der Refraktion ist die Brechkraft des Auges gemeint. Dabei misst der Augenarzt jedoch nicht die absolute Brechkraft, sondern wie groß die Abweichung von der sogenannten Rechtsichtigkeit (Idealzustand) ist. 

Dafür gibt es sowohl die objektive als auch die subjektive Messmethode. Bei der subjektiven Refraktionsbestimmung wird der Patient befragt und seine Werte mithilfe einer besonderen Messbrille entschlüsselt. Im Gegensatz dazu erfolgt bei der objektiven Refraktionsbestimmung keine Befragung, sondern eine automatische Messung mit dem Refraktometer. 

Die Skiaskopie, auch Schattenprobe oder Retionoskopie, kann als Teil der objektiven Refraktionsbestimmung betrachtet werden. Durch ein Skiaskop wird das Auge beleuchtet. Dadurch entstehen Lichtreflexe, mit deren Hilfe Sehfehler erkannt werden.

Neben dem genannten Augentest zur Erfassung Ihrer Sehleistung führen unsere Ärzte weitere Untersuchungen durch, um die Gesundheit Ihres Auges zu prüfen und gegebenenfalls Krankheiten zu erkennen. Dabei werden alle Abschnitte des Auges im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe genommen. 

Kontrolle des vorderen Augenabschnitts

  • Mit Spaltlampe
  • Untersuchung von Lidern, Bindehaut, Lederhaut, Hornhaut, Iris und Linse
 

Kontrolle hinteren Augenabschnitts

  • Mit Spaltlampe & speziellen Lupen, Netzhautscanner und Ophthalmoskop
  • Wenn nötig Farbstoffdurchblutungsanalyse (Fluorszenzangriographie)
  • Untersuchung von Glaskörper, Netzhaut (Makula) und Sehnerven

Messung des Augendrucks

  • Mit Spaltlampe
  • Betäubung der Hornhaut erforderlich
  • Schmerzlose Untersuchung

Vermessung der Hornhauttopographie

  • Berührungsfrei & schnell
  • Dient der frühzeitigen Erkennung von krankhaften, (un)regelmäßigen Hornhautverkrümmungen

Untersuchung des Gesichtsfeldes

  • Mit Computer-Perimetrie
  • Dient der Erkennung von Grünem Star oder gibt Aufschluss über Krankheitsverlauf

Prüfung der Augenmuskulatur

  • Dient der Erkennung von Schielen und Bewegungseinschränkungen
  • Wird von Orthoptisten durchgeführt

Brauchen Sie einen Sehtest?

Was muss vor einem Sehtest beachtet werden?

Wenn Sie einen Termin für den Sehtest zur Ermittlung Ihres Sehvermögens in unserem Augenzentrum vereinbart haben, sollten Sie im vornhinein einige Dinge berücksichtigen. 

Planen Sie Zeit ein!

Ein Augentest dauert etwa eine Stunde, schließlich handelt es sich um eine ausführliche Untersuchung.

Beachten Sie Ihren Biorhythmus!

Legen Sie den Termin auf eine Tageszeit, an der Sie fit, entspannt und ausgeschlafen sind. Essen und trinken Sie ausreichend, um sich beim Sehtest gut konzentrieren zu können.

Machen Sie eine Kontaktlinsen-Pause!

Wenn Sie Kontaktlinsen im Alltag tragen, sollten Sie 24 Stunden vor dem Sehtest lieber Ihre Brille nutzen. Kontaktlinsen verändern die Geometrie der Hornhaut, wodurch das Ergebnis des Tests verfälscht werden kann.

Bringen Sie Ihre Brille mit!

Sollten Sie bereits eine Brille besitzen, nehmen Sie diese zum Termin mit. Zeigen Sie dem Augenarzt Ihren vom Optiker ausgestellten Brillenpass, falls vorhanden.

Klären Sie Ihren Augenarzt über eingenommene Medikamente und Krankheiten auf!

Bestimmte Medikamente können die Sehkraft beeinflussen, durch zum Beispiel weniger Tränenfluss. Bitte teilen Sie deshalb Ihrem Arzt mit, welche Medikamente Sie in letzter Zeit eingenommen haben.