Injektionen bei Makuladegenerationen (IVOM)

Behandlung der Makuladegeneration
im Wilhelminenhaus Kiel

Eine verschwommene oder verzerrte Wahrnehmung sind die ersten Anzeichen für die sogenannte Makuladegeneration, an der ca. vier Millionen Deutsche erkrankt sind. Lesen oder das scharfe Sehen anderer Personen wird im Krankheitsverlauf immer schwieriger. Im Wilhelminenhaus Kiel sind unsere Ärzte jedoch bestens darauf vorbereitet, Ihnen nach der Diagnose einer Makuladegeneration die bestmögliche Therapie anzubieten.

Neue Therapiemöglichkeit

Behandlung der geographischen Atrophie im Wilhelminenhaus Kiel

Unsere Operateure im WILHELMINENHAUS KIEL haben bereits seit über einem Jahr die Behandlung der sogenannten geographischen Atrophie begonnen. Das WILHELMINENHAUS zählt damit zu den ersten augenärztlichen Zentren in Deutschland, die diese Therapie anbieten. Mehrere Patienten wurden in unserem OP-Zentrum mit Injektionen der Medikamente Syfovre und Izervay erfolgreich behandelt.

Kontaktieren Sie uns gerne, um mehr zu erfahren!

Symptomatik & Ursachen der Makuladegeneration

Begriffsklärung - was bedeutet AMD

Unter der Begrifflichkeit “Makuladegeneration” versteht man Erkrankungen der Netzhaut, die den sogenannten Gelben Fleck (Macula lutea) betrifft. Die Macula liegt im hinteren, zentralen Bereich der Netzhaut. Dort befinden sich neben der Sehachse die farbempfindlichen Sinneszellen, auch Zapfen genannt. Bei einer Makuladegeneration verliert der Gelbe Fleck seine Funktion, wodurch das zentrale Sichtfeld mehr und mehr unscharf wird. Bei fortschreitender Augenerkrankung kann der Patient stark sehbehindert werden oder schlimmstenfalls erblinden.

Die häufigste Variante ist die “Altersbedingte Makula-Degeneration“, kurz AMD. Hierbei unterscheidet man zwischen der “trockenen” und der “feuchten” Form. Dabei tritt die feuchte Form der AMD bei 15-20% der Patienten auf. Bei Nichtbehandlung kann diese innerhalb weniger Monate zu einer schweren Sehbehinderung führen. Im Gegensatz zur Feuchten schreitet die trockene Form der AMD langsamer voran. Eine vollständige Heilung ist bei beiden Varianten nicht möglich, jedoch kann dem Voranschreiten der Krankheit bei frühzeitiger Diagnostik Einhalt geboten werden.

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Mögliche Symptome

Ursachen der AMD

Alterskrankheit

Eine Makuladegeneration ist im Normalfall eine Erkrankung, die auf den Alterungsprozess zurückzuführen ist. Bei fortschreitendem Alter steigt das Risiko, an einer AMD zu erkranken.

Vererbung & Geschlecht

Auch die Genetik beeinflusst die Wahrscheinlichkeit einer AMD. Wer in der Familie bereits Fälle von AMD hat, ist besonders gefährdet. Doch auch das Geschlecht erhöht die Gefahr einer Erkrankung. Frauen sind weitaus häufiger von einer Makuladegeneration betroffen als Männer.

Lebensweise & Risikofaktoren

Ungesunde Ernährung (vitaminarme und fettreiche Kost), Rauchen von Nikotin und hohe Sonneneinstrahlung sind ebenfalls Faktoren, die die Erkrankung an AMD begünstigen.

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Trockene AMD

Die trockene Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Ursache für Sehbehinderung bei Menschen ab 50 Jahren. Sie entwickelt sich langsam und im fortgeschrittenen Stadium, kann sie jedoch zu einem erheblichen Verlust des Sehvermögens in der Mitte des Gesichtsfeldes führen, dem sogenannten zentralen Sehen.

Die genauen Ursachen sind noch unklar, verschiedene Faktoren spielen eine Rolle.  Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter, so wie Menschen mit bestimmten Genen haben ein höheres Risiko. Rauchen ist der wichtigste Risikofaktor nach dem Alter.

Die Symptome entwickeln sich meist langsam und können zunächst unbemerkt bleiben.  Anfänglich tritt verschwommenes Sehen ein, es fehlen zunächst vereinzelte Buchstaben und später sogar ganze Wörter.  Gerade beim Lesen oder Erkennen von Gesichtern kann es zu Schwierigkeiten kommen. Linien oder Gegenstände können gewellt oder krumm erscheinen. Im Verlauf können im Bereich der Makula dunkle Flecken auftreten und die Farben können weniger leuchtend und intensiv erscheinen.

Eine Heilung gibt es derzeit nicht, aber es gibt Möglichkeiten, den Verlauf zu verlangsamen.

Geographische Atrophie

Die geographische Atrophie ist eine Spätform der trockenen AMD. Hierbei verlieren Zellen im Bereich der sogenannten Makula ihre Funktion, sie degenerieren (sterben ab) und hinterlassen irgendwann eine leere, atrophe Zone, in der die Licht- und Bildverarbeitung nicht mehr stattfinden können.Ein solches Areal macht sich in Form eines so genannten Skotoms erkennbar, eines Flecks, meistens in der Mitte des zentralen Blickfeldes, oder in unmittelbarer Nähe davon. Mit der Ausdehnung des atrophen Bereiches nimmt der störende Fleck an Grösse zu und die Sehfunktion in dem korrespondierenden Blickfeld ab.

Feuchte AMD

Die Altersabhängige feuchte Makuladegeneration schreitet schneller voran als die trockene AMD. Hier wachsen aus der Aderhaut poröse Blutgefäße in und unter die Netzhaut, wodurch Einblutungen, Schwellungen oder sogar Narben entstehen. Die Nah- und Fernsicht wird beeinträchtigt. Betroffene können Gesichter nicht mehr deutlich sehen und alltägliche Tätigkeiten wie Lesen, Fernsehen oder Autofahren kaum noch ausführen. Der Sehverlust erfolgt schnell und ist irreparabel. Durch eine frühzeitige Therapie kann die Erkrankung verlangsamt oder gar gestoppt werden.

Diagnose der Makuladegeneration

Selbst-Test mit dem Amsler-Netz

Dank dem sehr einfachen Amsler-Netz-Test können Sie bereits zu Hause Sehschäden aufgrund einer Makuladegeneration selbst erkennen. Dabei betrachten Sie ein Gitter gerader, regelmäßiger und durchgängiger Linien. Sie sollten umgehend mit Ihrem Augenarzt Rücksprache halten, wenn Sie während des Tests

  • verzerrte Linien,
  • verbogene Linien,
  • verschwommene Linien,
  • unterbrochene Linien sehen
  • oder Linien fehlen.
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Untersuchung in der Augenarzt-Praxis

Falls erste Anzeichen für eine AMD auftauchen, werden unsere Augenärzte im Wilhelminenhaus in Kiel Ihre Augen gründlich untersuchen. Dabei wird durch die Spiegelung des Augenhintergrunds, einer sogenannten Ophthalmoskopie, auf folgende Auffälligkeiten geprüft:

  • Gefäßveränderungen
  • Ablagerungen
  • Blutungen

Wird eine Augenerkrankung diagnostiziert, stehen weiterführende Untersuchungen an, um die AMD genau benennen zu können. Anschließend besprechen wir mit Ihnen ausführlich, welche Art der Behandlung für Ihre Makuladegeneration die Beste ist.

Therapie der Makuladegeneration

Behandlungsmöglichkeiten der Trockenen AMD

Laut Studien ist das Vermeiden von Risikofaktoren wie Rauchen, ungesunder Ernährung und unzureichender Bewegung bei der Behandlung einer Trockenen Makuladegeneration essenziell. Vitaminreiche Nahrung, bestehend aus einer hohen Zufuhr an z. B. Vitamin C, Vitamin E oder auch Lutein kann die Entwicklung der Trockenen AMD positiv beeinflussen. Gerne beraten wir Sie ausführlich zu möglichen Präparaten, wenn Sie bereits von einer AMD betroffen oder stark gefährdet sind.

Mit der Makula-Linse, der AddOn® SML (Scharioth Makula Linse), kann für Patienten, die an fortgeschrittener, trockener Makuladegeneration leiden, eine deutliche Verbesserung ihres Nahsehens erzielt werden. Die Makula-Linse wirkt wie eine Lupe im Auge, ohne jedoch das Gesichtsfeld und das Sehen in der Ferne zu beeinträchtigen.
Die Makula-Linse kann sowohl im Rahmen einer Operation am Grauen Star als auch Jahre später implantiert werden. Eine sorgfältige Voruntersuchung kann klären, ob die Makula-Linse für Sie infrage kommt.

Ziel der Behandlung ist eine Verlangsamung des Atrophiewachstums, um das Sehen zu stabilisieren und eine Verschlechterung hinauszuzögern. Bei den künftigen GA-​Therapien handelt es sich um intravitreale operative Medikamenteneingaben (IVOM). Dabei wird der Wirkstoff direkt in den Glaskörper eingebracht, der das Augeninnere ausfüllt.

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Behandlungsmöglichkeiten der Feuchten AMD

Bei dem sehr wirksamen IVOM-Verfahren werden in regelmäßigen Abständen über Jahre hinweg Medikamente in den Glaskörperraum des Auges injiziert. Diese Medikamente hemmen den körpereigenen Botenstoff VEGF (vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor) durch einen bestimmten Antikörper. Dieser Wachstumsfaktor ist im menschlichen Körper für die ständige Erneuerung der Blutgefäße zuständig. Patienten mit Feuchter AMD leiden unter einer zu starken Erneuerung, was zur Schwellung und Vernarbung an der Netzhaut führt. Durch die Hemmung mittels IVOM wird das Gefäßwachstum unterbunden.
Diese sehr kurzen Eingriffe finden in lokaler Betäubung mit Augentropfen statt. Unser Anästhesieteam kann aber, falls erforderlich, vorher auch zusätzlich ein Beruhigungsmittel verabreichen. Bei regelmäßigen Kontrollen prüfen unsere Augenärzte, ob weitere Medikamenteneingaben mittels Intravitrealer Injektionen bei Ihnen notwendig sind. Seit 2014 übernehmen Gesetzliche Krankenkassen die Kosten für eine IVOM, die inzwischen die erfolgreichste Methode zur Behandlung einer Feuchten Makuladegeneration ist.

Zugelassene VEGF-Hemmer zur Behandlung der feuchten AMD:
  1. Aflibercept (Eylea®)
  2. Brolucizumab (Beovu®)
  3. Ranibizumab (Lucentis®)
  4. Faricimab

Studien haben gezeigt, dass das Medikament Bevacizumab (Avastin®) in seiner Wirksamkeit bei einer Feuchten Makuladegeneration der von Lucentis entspricht. Jedoch ist Avastin® nicht zur Behandlung der AMD zugelassen, sondern ein Wirkstoff, der bei der Krebstherapie eingesetzt wird.

Ablauf einer Intravitrealen Injektions-Therapie

Schritt 1 – Vorgespräch
Wurde eine Feuchte Makuladegeneration bei Ihnen festgestellt, sprechen unsere Augenärzte mit Ihnen über den Ablauf der IVOM-Therapie. Wir erklären Ihnen in aller Ruhe, was Sie vor und nach der Behandlung beachten müssen und setzen die Termine für die ambulante IVOM fest. Im Normalfall beträgt der Abstand zwischen den einzelnen IVOM-Behandlungen 4 Wochen. 

Schritt 2 – Tag der IVOM-Behandlung
Wenn Sie zur IVOM-Therapie in unsere Augenarztpraxis kommen, ist es wichtig, dass Sie sich wohlfühlen. Tragen Sie deshalb bequeme Kleidung, keinen Schmuck und kein Make-up. Nach einigen kurzen Formalitäten erhalten Sie Schuh-Überzieher und eine OP-Haube. Nun kann die eigentliche Behandlung beginnen, die nur wenige Minuten dauert. Sie machen es sich auf unserer OP-Liege gemütlich, im Anschluss wird Ihr Gesicht mit einem dünnen Tuch abgedeckt. Haben Sie keine Angst, Sie können trotzdem sprechen und atmen. Auf Wunsch verabreichen wir Ihnen jedoch gerne ein Beruhigungsmittel.
Nun werden Ihre Augen mit Tröpfchen betäubt und das Medikament zur Hemmung des VEGF anschließend in den Glaskörper injiziert. Sie werden dabei keinerlei Schmerzen spüren. Nach der Injektion wird unser geschultes OP-Team Ihr Auge verbinden, sodass es vor Keimen und Schmutz geschützt ist.

Schritt 3 – Nach der IVOM-Behandlung
Da die Intravitreale Therapie der Makuladegeneration ambulant erfolgt, dürfen Sie direkt nach der Behandlung nach Hause gehen. Lassen Sie sich am besten von einer Begleitperson abholen. Zwei Stunden nach der IVOM können Sie Ihren Schutzverband selbstständig abnehmen. Sie werden zuerst verschwommen sehen, doch im Laufe des Tages wird sich Ihr Sehvermögen bessern. 

Schritt 4 – Nachsorge
Bitte kommen Sie wie vereinbart wenige Tage nach der IVOM-Behandlung in unsere Augenarztpraxis zur Nachkontrolle. Zudem müssen Sie regelmäßig die von uns verschriebenen Augentropfen verwenden

Schritt 5 – Folgeuntersuchungen
Einen Monat nach der letzten IVOM findet eine Kontrolluntersuchung statt. Hier prüfen unsere Augenärzte den Erfolg der Behandlung und inwiefern sich Ihre Makuladegeneration weiterentwickelt. Falls notwendig, vereinbaren wir weitere Termine zur IVOM-Therapie.

Ist eine größere Blutung in der Netzhaut entstanden, muss schnell gehandelt werden. Denn durch die Blutung können innerhalb kürzester Zeit gesunde Sehzellen für immer zerstört werden. Bei der notwendigen chirurgischen Therapie bringen unsere erfahrenen Operateure Gas in den Glaskörperraum des Patienten ein. Halten Sie bis zum nächsten Kontrolltermin beim Augenarzt den Kopf nach unten, damit die Gasblase durch ihren Druck nach oben die Makula fest an und das Blut zur Seite drücken kann.

Bei dieser Form der Therapie verschließt der Augenarzt mit einem thermischen Laser die unter der Netzhaut entstandenen geschädigten Gefäße. Jedoch tritt in den meisten Fällen eine Sehverschlechterung auf, weshalb unsere Augenexperten diese Behandlungsmethode der AMD nur noch sehr selten Patienten empfehlen.

Bei der Photodynamischen Therapie spritzt der behandelnde Arzt einen Farbstoff in die Vene und verödet die neu entstehenden Blutgefäße mit Hilfe einer Lichtquelle. Diese Methode war bis vor einigen Jahren ein Standardverfahren zur Behandlung der Makuladegeneration, jedoch stellte sich heraus, dass die IVOM-Therapie wesentlich wirkungsvoller ist.